Rust

Mir ist aufgefallen, dass die relativen Zahlen hier gleich bleiben, obwohl Rust wächst. Das ist gut! Dies bedeutet, dass die Zahl der Rust-Hobbyentwickler*innen zunimmt und ein großer Teil von ihnen zum Profi werden kann. Arbeitgeber aufgepasst: Wenn Sie nicht nur Leute mit „X Jahren Berufserfahrung in der Rust-Entwicklung“ suchen, werden Sie einen großen Pool von Arbeitskräften finden, die bereit sind, ihre aktuelle Stelle zu wechseln.

Anekdotisch gesehen hat Rust vor ein paar Jahren den Übergang geschafft von „komische neue Sprache“ zu „es wäre nicht ganz verrückt, das auch produktiv einzusetzen“. Daher ist das Wachstum hier erwartungsgemäß und sehr willkommen.

Rust ist eine junge Sprache, daher ist es schwer, Profis mit jahrelanger Erfahrung zu finden. Aus diesem Grund sollten Führungskräfte, die Rust einführen wollen, ein Budget für Schulungen und andere Weiterbildungs- und Unterstützungsformen für ihre Teams einplanen. Zu bedenken ist auch, dass jemand, der jahrzehntelang programmiert hat, sich mit etwas Unterstützung ziemlich schnell eine neue Programmiersprache aneignen kann.

Entwickler*innen, die Rust früher verwendet haben, sind größtenteils immer noch dabei. Der relative Anteil der Neueinsteiger*innen ist nahezu konstant geblieben – ein gesundes, organisches Wachstumsmuster. Der zunehmende Anteil erfahrener Rust-Entwickler*innen ist eine gute Nachricht für Arbeitgeber.

Etwa die Hälfte der Befragten sind polyglott und verwenden neben Rust noch eine weitere Sprache. Die Prozentsätze scheinen in etwa die aktuelle Popularität widerzuspiegeln. Wie man so schön sagt: Das perfekte Werkzeug ist oft das, was man schon in der Hand hat.

Das hat mich angenehm überrascht – ich hätte einen etwas geringeren Anteil der reinen Rust-Projekte erwartet. Die JavaScript-Zahlen überraschen mich nicht; die Communities sind in einem sehr engen Kontakt und kommen gut miteinander aus.

rust-analyzer hat enorm zugelegt! Kein Wunder angesichts der Tatsache, dass das Projekt kürzlich Teil der Rust-Organisation wurde und der Rust Language Server (RLS) als veraltet gekennzeichnet und durch rust-analyzer abgelöst wurde. Ich persönlich bin sehr froh, dass viele Leute moderne IDEs für Rust verwenden und dass es eine gesunde Konkurrenz und Zusammenarbeit zwischen IntelliJ Rust und rust-analyzer gibt!

rust-analyzer hat große Fortschritte gemacht und ist nun die offizielle LSP-Implementierung für Rust. Auch IntelliJ Rust ist weiterhin sehr stark. Ich habe mit beiden gearbeitet und wechsle immer noch ab und zu zwischen ihnen. Zwei echte technische Meisterstücke. Hut ab!

Mehr Leute verwenden jetzt einen Debugger, wahrscheinlich weil die Unterstützung seit dem vergangenen Jahr verbessert wurde. Das dbg!-Makro ist wenig überraschend immer noch die beliebteste Methode, um einen schnellen und einfachen Einblick in den Zustand des ausgeführten Programms zu erhalten. Wir sollten auch nicht vergessen, dass Anwendungen oft gar kein Debugging benötigen, da Rust ohnehin so pingelig ist.

Debugger sind immer noch genauso lästig wie früher. Ich selbst verwende eprintln! (mittels pd-Snippet in meiner IDE), aber ich vermisse die großartigen Debugger aus meiner Zeit mit Kotlin.

Die Schuld liegt eindeutig bei der Toolchain! Alle hier aufgeführten Tools sind unglaublich umständlich zu bedienen. Wer sich hauptberuflich mit Profiling beschäftigt (also ein Perf-Engineer bei einem großen Projekt wie nnethercote), kann Zeit und Mühe investieren, um alle perf-Flags zu lernen. Wenn Sie jedoch nur einen Bruchteil Ihrer Zeit mit Performance-Untersuchungen verbringen möchten, ist die Lernkurve sehr unangenehm. Ich wünschte, Rust würde sich eine Scheibe von Go abschneiden, wo pprof.StartCPUProfile Teil der Toolchain ist. Das wird allerdings große Anstrengungen erfordern.

Es ist kaum zu glauben – aber gleichzeitig wenig überraschend –, dass in einer Sprache, die viele Menschen aus Geschwindigkeitsgründen verwenden, Performancemessungen nicht üblich sind. Meine Theorie ist, dass Performance-Tools nicht zugänglich sind und sich je nach Plattform unterscheiden.

CLI-Tools haben sich als eine Nische für Rust erwiesen. Im vergangenen Jahr arbeitete fast die Hälfte der Befragten an solchen Projekten. Interessant ist auch, dass nur 6% der Befragten im Blockchain-Bereich arbeiten, obwohl viele dieser Unternehmen die Verwendung von Rust groß herausstellen. Entweder handelt es sich um Hype und Marketing oder die wenigen Rust-Profis, die sich mit Blockchains beschäftigen, sind sehr effektive Entwickler*innen. Oder beides.

In Anbetracht des Eindrucks in der Öffentlichkeit, dass es zahlreiche Rust-Jobs in der Blockchain-Branche gibt, bin ich ziemlich überrascht, dass dieser Bereich sogar noch hinter der Embedded- und der akademischen Nutzung rangiert.

Linux ist der Platzhirsch, doch Windows hat zugelegt. Ich denke, dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Microsoft in Rust investiert hat, verbunden mit der Tatsache, dass Linux-Benutzer*innen oft zu den Early-Adoptern gehören und die wachsende Community nun konservativere Mitglieder hat, die dazu neigen, das mit ihrem PC gelieferte Betriebssystem zu verwenden.

Eine weitere kleine Überraschung für mich – ich hätte WebAssembly irgendwo im Bereich der Embedded-Nutzung verortet. Dies zeigt einmal mehr, wie wichtig Umfragen sind.