Demografie
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Ein hoher Anteil freiberuflicher und selbständiger Programmierer*innen in einem Land oder einer Region kann ein Hinweis darauf sein, dass der Export von Softwareentwicklungsservices für die lokale Wirtschaft einen Schwerpunkt darstellt. Dies liegt daran, dass Programmierer*innen in Entwicklungsländern durch eine Remote-Tätigkeit für ausländische Unternehmen oft mehr verdienen können als bei einer Beschäftigung auf dem heimischen Markt. Eine interessante Beobachtung ist der relativ niedrige Freiberufleranteil in Indien und Brasilien (jeweils 10%). Vermutlich wird dort oft in großen Outsourcing-Unternehmen oder direkt in den lokalen Entwicklungszentren internationaler Unternehmen gearbeitet.
Der Anteil junger Entwickler*innen hängt zum einen von der allgemeinen demografischen Zusammensetzung des jeweiligen Landes bzw. der Region ab. Ein weiterer Einflussfaktor ist jedoch, wie lange dort schon Softwareentwicklung betrieben wird. Außerhalb der USA und Japans kommt es selten vor, dass in Programmierteams Personen über 60 vertreten sind. In vielen amerikanischen Büros hingegen könnten ganze Teams aus Leuten gebildet werden, die sich noch an den Geruch von Lochkarten und das Rattern von Nadeldruckern erinnern.
Bitte beachten Sie: Die Daten in der obigen Tabelle zeigen gewichtete Anteile, nicht die Rohdaten in den erhaltenen Antwortbögen. Wir haben umfangreiche Maßnahmen und statistische Berechnungen unternommen, um Verzerrungen in unseren Daten zu minimieren. Ein Beispiel: Wir haben weit mehr Antworten aus der Türkei erhalten als aus Japan. Wir wissen jedoch, dass es in Japan deutlich mehr Entwickler*innen gibt, also haben wir eine Gewichtung vorgenommen, um diese Tatsache zu berücksichtigen. Weitere Informationen zu unserem Gewichtungsprozess finden Sie im Abschnitt Methodik dieses Berichts.
Geschlecht
In den folgenden Diagrammen zur Geschlechterverteilung sind unter „Sonstige“ die Antworten „Nicht-binär, genderqueer oder gender-nonkonform“, „Sonstiges, und zwar:“ und „Keine Angabe“ zusammengefasst. Die Stichprobengröße dieser Gruppe ist jedoch zu klein, um daraus verlässliche Schlüsse zu ziehen.
Die Daten zeigen, dass in Südkorea der Anteil der Programmiererinnen unter 30 Jahren 14% erreicht hat. Wie wurde das erreicht? Es ist davon auszugehen, dass diese Entwicklung kein Zufall ist, sondern das Ergebnis einer strategischen, langfristigen Politik, die die südkoreanische Regierung seit Mitte der 1990er Jahre verfolgt.
Diese Politik konzentrierte sich auf die Förderung der Geschlechtergerechtigkeit am Arbeitsplatz, mit Gender Mainstreaming als zentralem Bestandteil der nationalen Agenda. So leistete zum Beispiel das Gesetz zur Förderung und Unterstützung von Wissenschaftlerinnen und Technikerinnen aus dem Jahr 2002 einen wichtigen Beitrag zur Gleichstellung der Geschlechter in Wissenschaft und Technik.
Eine beispielhafte Initiative aus diesem Bereich ist das 2000 eingeführte vorläufige exklusive Forschungs- und Entwicklungsbudget für Wissenschaftlerinnen. Beginnend mit 2,5 Mio. USD wurde dieses Budget schrittweise aufgestockt, um die Beiträge von Frauen im wissenschaftlichen und technischen Bereich zu fördern.
Außerdem wies das Statistikamt Koreas im Jahr 2008 im Bericht über den wirtschaftlichen Aktivitätsstatus und die Erwerbsquote auf die äußerst niedrige Erwerbsbeteiligung von Frauen über 30 Jahren hin. In der Folge wurde das „Gesetz zur Förderung der wirtschaftlichen Aktivitäten von Frauen nach einer Erwerbspause“ verabschiedet.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die sorgfältigen und kontinuierlichen politischen Entscheidungen des südkoreanischen Staates zu einer stärkeren Repräsentation von Frauen in der Softwareentwicklung beigetragen haben, insbesondere in der Altersgruppe unter 30 Jahren. Die erfolgreichen Maßnahmen Südkoreas auf dem Weg zur Geschlechterparität im MINT-Bereich könnten eine effektive Blaupause sein für Länder, in denen der Frauenanteil in der Softwareentwicklung selbst in jüngeren Altersgruppen unter 4% liegt.
Hier hängen die geschlechtsspezifischen Unterschiede zwischen den Sprachen höchstwahrscheinlich mit dem Erfahrungsniveau zusammen. Wie die obigen Diagramme zeigen, ist ein erheblicher Teil der Frauen erst in den letzten Jahren in den Beruf eingestiegen und befindet sich noch in der Anfangsphase ihrer Karriere. Dementsprechend programmieren derzeit viele Frauen in Sprachen, die für den Programmierunterricht an Schulen und Universitäten verwendet werden, aber nur sehr wenige in Sprachen wie Go, Rust, Kotlin oder Scala, die selten als erste Sprache gelernt werden.
Migration
Nur 11% der Befragten arbeiten außerhalb ihres Geburtslandes. Daher reichen unsere Daten für die verlässliche Ermittlung der Hauptmigrationsrouten nicht aus, aber wir können für bestimmte Regionen den Anteil der Ab- und Zugewanderten feststellen.
Wie die Daten zeigen, nahm im Jahr 2022 die Migration von Programmierer*innen deutlich zu. Dies hängt größtenteils mit dem Krieg in der Ukraine zusammen, denn fast 40% aller Programmierer*innen, die in diesem Jahr auswanderten, kamen aus Russland, der Ukraine oder Belarus. Während viele Ukrainer*innen in EU-Länder zogen, wanderte eine beträchtliche Anzahl russischer Programmierer*innen in Länder ohne Visumpflicht aus. Dazu zählen vor allem Länder in Zentralasien, im Kaukasus, auf dem Balkan sowie Israel und die Türkei.
Unter Einwanderung verstehen wir den Anteil der Befragten, die nach eigenen Angaben in einem bestimmten Land leben, aber anderswo geboren sind.
Unter Auswanderung verstehen wir den Anteil der Befragten, die nach eigenen Angaben in einem bestimmten Land geboren sind, aber anderswo leben. Diese Zahlen werden anhand der folgenden Fragen berechnet: „Bitte wählen Sie Ihr Land oder Ihre Region aus.“, „Sind Sie in dem Land/der Region geboren, wo Sie derzeit leben?“ und „In welchem Land/welcher Region sind Sie geboren?“
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Wenn Sie Fragen oder Anregungen haben, schreiben Sie uns bitte unter surveys@jetbrains.com.