Softwareunternehmen weltweit haben Continuous Integration, Delivery und Deployment für sich entdeckt – und das aus gutem Grund.
Von einer beschleunigten Markteinführung bis hin zur Verbesserung der Nutzungserfahrung bietet CI/CD viele Vorteile.
Die Veröffentlichung von Software kann langwierig sein, vor allem wenn Build-, Test- und Deployment-Prozesse manuell ablaufen. Darüber hinaus müssen Abhängigkeiten verwaltet, Umgebungen zurückgesetzt und Tests konsistent ausgeführt werden.
Für ein einziges Release Ihres Produkts läuft dieser Prozess unter Umständen mehrfach ab, da Sie unweigerlich Fehler entdecken und die Korrekturen prüfen müssen. Zum Glück gibt es einen besseren Weg.
Continuous Integration, Continuous Delivery und Continuous Deployment (CI/CD) versetzen Teams in die Lage, Softwareanwendungen in engeren Abständen zu veröffentlichen, ohne Kompromisse bei der Qualität einzugehen.
Mit CI/CD durchlaufen Codeänderungen eine automatisierte Pipeline, die routinemäßige Build-, Test- und Bereitstellungsaufgaben übernimmt und schnelles Feedback gibt, wenn ein Schritt fehlschlägt.
Wenn Sie sich fragen, ob es sich lohnt, die Vorteile von Continuous Integration, Delivery und Deployment zu erkunden, oder wenn Sie Unterstützung zum Überzeugen aller Beteiligten benötigen, ist dieser Leitfaden genau das Richtige für Sie.
Lesen Sie weiter, um zu erfahren, was eine CI/CD-Pipeline für Ihr Unternehmen leisten kann, und erfahren Sie mehr über die zwölf Hauptvorteile von CI/CD.
In diesem Artikel:
Einer der zentralen Vorteile von CI/CD besteht zweifellos darin, dass Sie Ihren Benutzer*innen schneller und häufiger neue Funktionen und Fehlerkorrekturen bereitstellen können.
Vorreiter waren dabei die Tech-Giganten mit kontinuierlichen, schrittweisen Verbesserungsprozessen für ihre Produkte und Services. Da viele kleinere Unternehmen nachgezogen sind, nehmen auch die Ansprüche der Benutzer*innen stetig zu.
Es reicht nicht mehr aus, ein großartiges Produkt mit innovativen Funktionen zu entwickeln. Um im Wettbewerb zu bestehen, müssen Sie schnell auf Benutzerfeedback und den kontinuierlichen Marktwandel reagieren. Eine automatisierte CI/CD-Pipeline ermöglicht es Ihnen, Verbesserungen wöchentlich, täglich oder sogar stündlich auszuliefern, um Ihren Konkurrenten immer einen Schritt voraus zu sein.
Es ist wichtig, im Software-Releaseprozess das Verhalten des Codes zu testen – aber gründliche Tests können enorm zeitaufwändig sein. Ein zentrales Element jeder CI/CD-Pipeline sind daher automatisierte Testreihen, die bei jedem Build ausgeführt werden. Auch wenn das Schreiben von automatisierten Tests Zeit und Fachwissen erfordert, handelt es sich dabei um eine Investition, die sich auszahlt.
Durch Automatisierung stellen Sie sicher, dass Ihre Tests konsistent ausgeführt werden und zuverlässigere Ergebnisse liefern. Da automatisierte Tests schneller ausgeführt werden können als ihre manuellen Pendants, kann die Testfrequenz hochgefahren werden.
Indem Sie Ihren Code bei jedem Commit durch automatisierte Tests laufen lassen, entdecken Sie Bugs früher und können den Code korrigieren, bevor er anderen Funktionen als Grundlage dient. Mit der Zeit führt die Testautomatisierung zu einer höheren Codequalität, da Sie auf einer stabilen Basis aufbauen.
Schnelles Feedback ist ein zentraler Bestandteil des DevOps-Ansatzes. Durch das Kompilieren und Testen Ihres Codebestands nach jedem Commit erhalten Sie unmittelbar nach Umsetzung Ihrer Änderungen Kenntnis von etwaigen Problemen. Dieses schnelle Feedback reduziert den Aufwand des Kontextwechsels und spart Ihnen damit Zeit und Mühe.
Das Veröffentlichen regelmäßiger Updates sorgt ebenfalls für direkteres Feedback zu Ihrer Arbeit im Vergleich zu großen Releases, die nur alle paar Monate veröffentlicht werden. Indem Sie diese Erkenntnisse in einen Continuous-Deployment-Zyklus einspeisen, können Sie zeitnah erkennen, wie sich Ihre Änderungen auswirken. Dies bedeutet, dass Sie die Weiterentwicklung und Optimierung kontinuierlich fortsetzen können, ohne den Kontextverlust, der sich aus einer langen Verzögerung zwischen Entwicklung und Veröffentlichung ergibt.
Was beim Korbwerfen oder Tonleitern gut ist, kann bei der Softwareentwicklung nicht schlecht sein – Übung macht den Meister oder die Meisterin. Wenn Sie Ihre CI/CD-Pipeline ausbauen und immer häufigere Releases veröffentlichen, werden Sie die Schwachpunkte in Ihrem aktuellen Prozess identifizieren. Vielleicht ist es beispielsweise sinnvoll, die Daten in einer Testumgebung zurückzusetzen oder die Parameter anders zu konfigurieren, bevor Sie ein Deployment auf einem bestimmten System ausführen.
Durch die Automatisierung von Builds, Tests, Umgebungserstellung und Deployment wird jeder Schritt konsistent und wiederholbar. Sobald die Grundlagen gelegt sind, können Sie jede Phase optimieren, um Ihren Prozess noch effizienter zu gestalten. Durch CI/CD sind Software-Releases nicht mehr ein außergewöhnliches Ereignis, das mehrere Teams tagelang beschäftigt, sondern vielmehr ein vertrauter und berechenbarer Routineablauf.
Selbst wenn die Codequalität durch automatisierte Tests verbessert wurde, schleichen sich gelegentlich Fehler in die Produktion ein. Ein Vorteil der häufigeren Auslieferung von Änderungen ist, dass jedes Produktionsrelease eine geringere Anzahl von Codeänderungen enthält. Dadurch wird es viel einfacher, die Ursache eines Problems zu isolieren. Da Ihre Commits kleiner sind, ist es außerdem weniger wahrscheinlich, dass Sie andere erwünschte Änderungen mit entfernen, wenn Sie sich entscheiden, eine Änderung rückgängig zu machen.
Wenn statt eines Rollbacks ein Hotfix die sinnvollere Option ist, kann es verlockend erscheinen, manuelle Tests zu überspringen, um Zeit zu sparen, obwohl dadurch die Gefahr entsteht, dass ein neuerlicher Fehler in die Produktion gelangt. Eine CI/CD-Pipeline vereinfacht und beschleunigt die Durchführung von automatisierten Tests, und dies wiederum wirkt der Versuchung entgegen, die Testphase zu überspringen oder zusammenzustreichen.
Kürzere Markteinführungszeiten helfen nicht nur, mit der Konkurrenz mitzuhalten. Schnelle Releases bieten dem Produkt- und Marketingteam auch die Möglichkeit, sich enger in den Entwicklungsprozess einzuklinken.
Durch das frühzeitige und häufige Testen neuer Funktionen mit Anwender*innen – entweder mit einem Testpanel in einer Vorproduktionsumgebung oder live mit echten Benutzer*innen – können Sie Ihren Ansatz früher validieren. Vorbei sind damit die Zeiten, in denen Monate oder sogar Jahre in eine Funktion investiert wurden, die für die Probleme der Benutzer*innen keine Lösung bot.
Die einfachere Veröffentlichung von Releases bietet Ihnen auch die Möglichkeit, mit alternativen Konzepten zu experimentieren, indem Sie entweder A/B-Tests durchführen oder die Ergebnisse unterschiedlicher Deployments vergleichen.
Continuous Integration ermutigt uns dazu, Änderungen am Code häufiger zu committen – als Faustregel gilt: mindestens einmal täglich. Diese Regelmäßigkeit stellt sicher, dass das gesamte Team auf derselben Grundlage aufbaut. Code-Reviews haben dann einen kleineren Umfang und Änderungen sind leichter zu integrieren.
Kleinere Arbeitsblöcke bedeuten, dass Reviewer weniger zu durchschauen haben. Kleinere Commits führen außerdem tendenziell zu spezifischeren Commit-Nachrichten, sodass sich die Entwicklung der Logik leichter nachvollziehen lässt.
Und wenn vor dem Mergen eines Commits etwas geändert werden muss, müssen Sie weniger Code neu schreiben und weniger Konflikte lösen.
Durch die Automatisierung von Routineaufgaben bleibt den Entwickler*innen mehr Zeit für Entdeckungen und Innovationen. Anstatt manuelle Testskripte auszuführen, können Ihre Qualitätsexperten ihre Kreativität einsetzen, um neue Fehlertypen zu identifizieren, damit Sie die Coverage Ihrer automatisierten Tests verbessern können.
Anstatt Releases manuell zu verwalten, können Ihre Operations-Teams vom CI-Server gesammelte Daten zur Optimierung des Deployment-Prozesses nutzen, um die Vorteile der CI/CD-Automatisierung zu potenzieren.
Spannendere Arbeitsaufgaben verbessern auch die Arbeitszufriedenheit und die Mitarbeiterbindung, sodass Sie weitere Talente für Ihr Team gewinnen können. Das wiederum kommt Ihrem Unternehmen, Ihrem Produkt, Ihren Benutzer*innen und letztendlich Ihrer Rendite zugute.
Der Aufbau einer CI/CD-Pipeline erfordert eine Zusammenarbeit zwischen dem Entwicklungs- und dem Operations-Team. Das Aufbrechen der Silos zwischen ihnen ist der Einstiegspunkt in einen positiven Kreislauf.
Eine CI/CD-Pipeline ermöglicht es den zahlreichen Spezialist*innen, die an der Entwicklung eines Produkts beteiligt sind – von der Sicherheit bis hin zum Marketing –, einen besseren Einblick in den Software-Entwicklungsprozess zu erhalten und enger zusammenzuarbeiten.
Viele der CI/CD-Tools, die Ihnen die Verwaltung Ihrer Builds vereinfachen, machen es auch Nicht-Entwickler*innen leichter, Einblicke in die Abläufe zu erhalten. Gleichzeitig können sie sich durch den Zugang zu Staging-Umgebungen mit den aktuellen Entwicklungen auseinandersetzen und Feedback dazu geben.
Die Bereitstellung von Release-Details, Nutzungsstatistiken und Versuchsergebnissen ermöglicht mehr Kommunikation zwischen den Teams und öffnet die Tür für Innovationen.
CI/CD erleichtert das regelmäßige Testen von Sicherheit, Barrierefreiheit und anderen nicht funktionsbezogenen Aspekten. Durch das automatische Deployment von Änderungen an spezielle Testumgebungen können die entsprechenden Prüfungen im Rahmen jedes Pipelinelaufs durchgeführt werden. Je nach Branche kann dies entscheidend zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften beitragen.
Wenn die Performance entscheidend ist, können Sie durch die Zusammenführung der Ergebnisse von automatisierten Stress-, Last-, Soak- und anderen Tests sicherstellen, dass Ihr Produkt bzw. Service stets innerhalb des akzeptablen Leistungsbereichs bleibt.
Continuous Delivery und Deployment schaffen eine ideale Ausgangsbasis für „Infrastruktur als Code“. Anstatt die Server einzeln manuell zu verwalten, können sie durch versionierte Skripte konfiguriert werden, sodass sich neue Umgebungen schnell aktivieren lassen, ohne versehentliche Änderungen und Inkonsistenzen zu riskieren.
Infrastruktur als Code bedeutet, dass Sie bei hoher Nachfrage Ihre Buildfarm skalieren können, während bei abflauender Nachfrage Ressourcen für andere Aufgaben freigegeben werden. So können Sie die Kosten senken und gleichzeitig das gewünschte Serviceniveau sicherstellen.
Viele Tools für automatisiertes CI/CD erfassen auch statistische Daten aus dem Prozess. Diese Informationen reichen von Build-Zeiten über Test-Coverage und Fehlerquoten bis hin zu Fehlerbehebungszeiten.
Indem Sie anhand dieser Daten Bereiche mit potenziellem Handlungsbedarf identifizieren, können Sie Ihre Pipeline beständig verbessern. Längere Buildzeiten können ein Hinweis auf Kapazitätsprobleme sein, während ein Anstieg der mittleren Behebungszeit (mean time to resolution, MTTR) auf Prozess- oder kulturelle Probleme hindeuten kann.
Statistiken können aber Grund zum Feiern geben. Die konsequente Ausweitung der Test-Coverage Ihres Codes, die Verringerung der Fehlerquoten oder die Erhöhung der Release-Häufigkeit sind Zeichen einer großartigen Arbeitskultur, auf die Ihr Team stolz sein kann. Ein weiterer Vorteil dieses Ansatzes besteht darin, dass Sie an Zahlen ablesen können, wie Ihre CI/CD-Pipeline zum Erreichen der Unternehmensziele beiträgt.
Die Vorteile einer automatisierten CI/CD-Pipeline reichen von praktischen Überlegungen wie Codequalität und schnellen Fehlerkorrekturen bis hin zur Unterstützung Ihrer Geschäftsziele, indem Sie sicherstellen, dass Sie benutzerorientiert entwickeln.
Obwohl der Begriff DevOps einen Fokus auf Entwicklung und Operations nahelegt, wird in Wirklichkeit durch den Aufbau eines CI/CD-Prozesses die funktionsübergreifende Zusammenarbeit gefördert. Wenn Sie die Schritte zur Veröffentlichung Ihres Produkts vereinfachen, erhalten Sie mehr Einblicke in die Nutzung Ihres Produkts und verschaffen Ihrem Team mehr Zeit für Innovationen.